Jan Kjærstad

Jan Kjærstad wurde am 6. März 1953 in Oslo geboren. Er studierte Theologie in Oslo und debütierte 1980 mit der Novellensammlung „Kloden dreier stille rundt“ (Die Erde dreht sich still). Seitdem lebt er hauptberuflich vom Schreiben. Mit seinem ersten Roman „Speil“ (Spiegel) 1982 trat Kjærstad in die Reihe junger vielversprechender Autoren der 1980er ein, den literarischen Durchbruch erreichte er 1984 mit der metafiktionalen Kriminalgeschichte „Homo Falsus oder Der perfekte Mord“, der als erster postmodernistischer Roman Norwegens gilt. Kjærstad wird zu den populärsten und gleichzeitig innovativsten Autoren Norwegens gerechnet und gilt als respektierte Stimme in Literaturtheorie und Kulturdebatten, in denen er immer wieder die Frage nach der norwegischen Identität thematisiert. Von 1985 bis 1989 war er Redakteur der Literaturzeitschrift Vinduet, die während dieser Jahre Interviews mit und Texte von postmodernen Denkern wie Baudrillard, Lyotard oder Deleuze erstmalig in norwegischer Übersetzung veröffentlichte. Die zahlreichen Übersetzungen seiner Werke erhielten internationale Aufmerksamkeit.

*  6. März 1953

von Katharina Müller

Essay

Mit seinen konstruierten Romanen hat Jan Kjærstad sich als einer der originellsten Prosaschriftsteller innerhalb der norwegischen Gegenwartsliteratur positioniert. Er kombiniert neue und traditionelle Erzählverfahren und sieht den Roman als Erkenntnisform in der modernen Informationsgesellschaft. Seit seinem literarischen Debüt 1980 etablierte er sich als Frontfigur ...